Die schlimmsten Anfängerfehler beim Fotografieren

Die schlimmsten Anfängerfehler beim Fotografieren

Bist du unzufrieden mit deinen Bildern, weil sie mehr nach Schnappschuss aussehen als nach Foto?

In diesem Beitrag verrate ich dir die häufigsten Fettnäpfchen, die gerade am Anfang beim Fotografieren passieren. Und natürlich lernst du auch, wie du diese Fehler ganz leicht vermeiden kannst – sogar mit deinem Smartphone! :)

Schiefer Horizont

Es ist ein Klassiker bei Urlaubsfotos: das Meer läuft aus! 😧

Der Grund dafür ist ein schiefer Horizont. Das sieht gerade bei Wasserflächen wie dem Meer oder Seen extrem unnatürlich aus.

Schiefer Horizont - Anfängerfehler beim Fotografieren
Nanu – das Schiff fährt bergauf?!

Was du tun kannst: blende beim Fotografieren ein Raster ein! Das können so gut wie alle Kameras und auch viele Smartphones. Beim iPhone geht das beispielsweise unter Einstellungen > Kamera > Raster.

Drittel-Regel beim Fotografieren
Das Raster hilft dir

Damit hast du einige horizontale und senkrechte Hilfslinien, an denen du dich orientieren kannst. Übrigens sind die nicht nur hilfreich für einen geraden Horizont – du kannst damit auch deinen Bildaufbau spannender gestalten und beispielsweise die Drittelregel anwenden. :)

Gerader Horizont auf Meerfotos
Ein gerader Horizont: so sieht es natürlich aus

Sollte das Foto trotzdem schief geworden sein, kannst du es nachher noch in der Bildbearbeitung retten: hier kannst du das Motiv leicht drehen und somit den Horizont gerade rücken.
Lightroom hat dafür sogar eine automatische Funktion unter Transformieren > Auto.

Finger im Bild

Gerade am Anfang bei einem neuen Handy passiert das häufig: du fotografierst deinen Finger mit und hast dann irgendwo am Bildrand einen rosafarbenen Flatschen. Bei Digitalkameras ist es zum Glück einfacher, das zu verhindern – schließlich siehst du dein Foto ja unmittelbar nach der Aufnahme.

Ich erinnere mich an eine Klassenfahrt damals in der Grundschule, bei der ich stolz wie Bolle eine Kompaktkamera durch die Gegend schleppte und fotografierte, was das Zeug hielt: die Burg in Monschau, in der wir untergebracht waren, Ziegen in einem Wildpark, Gassen in der Altstadt, … das war in den 90ern, wo ja schließlich noch analog fotografiert wurde.
Wieder daheim, gaben meine Eltern den Film also im Drogeriemarkt ab und ich musste mich einige Tage lang in Geduld üben, bis die Bilder entwickelt waren. Super gespannt öffnete ich den Papierumschlag und freute mich soooo sehr darauf, meinen Eltern endlich die Fotos zu zeigen und Bilder zu meinen Erzählungen zu präsentieren. Tja – was soll ich sagen. Vor mir lag dann zumindest der Beweis, dass ich meinen Zeigefinger dabei gehabt hatte… 🙈

Was kannst du tun: halte die Kamera und schau durch den Sucher bzw. auf die Live-Vorschau – ist dein Finger im Bild? Justiere gegebenenfalls die Position deiner Finger. Und dann üb! Nimm die Kamera bzw. dein Smartphone immer wieder zur Hand, bis dir die richtige Handhaltung in Fleisch und Blut übergeht und du gar nicht mehr darüber nachdenken musst. Dann kannst du auch super spontan die Kamera zücken und schnell ein Foto schießen, ohne dass du deinen Finger mitfotografierst!

Verwackelte Bilder

Kinder, Tiere, Feuerwerk, … alles was sich bewegt, ist quasi prädestiniert für verwackelte Fotos. Woran liegt’s? – An der sogenannten Belichtungsdauer, die dann zu lang war.

Was du tun kannst: die meisten Kameras bringen eine Szenenauswahl mit. Je nach Modus verwendet die Kamera dann andere Einstellungen. Für Nachtszenen beispielsweise wird die Kamera länger belichten, damit möglichst viel Licht auf den Sucher fallen kann und das Foto nicht pechschwarz wird. Bei Sportszenen hingegen wählt die Kamera eine extrakurze Verschlusszeit, um das Motiv in Sekundenbruchteilen festzuhalten. Wenn du also herumtobende Tiere oder Kinder fotografieren möchtest, ist der Sportmodus das Mittel deiner Wahl.

Wenn du im manuellen Modus fotografierst (und das ist großartig, weil du dadurch viel mehr Kontrolle über deine Bilder hast!): lies dir meinen Beitrag über den Zusammenhang von Blende, Belichtungsdauer und ISO durch. Das gibt dir das Rüstzeug an die Hand, um die passende Einstellung zu wählen. Falls deine Bilder verwackelt werden, wähle die Belichtungszeit noch kürzer.

Auf dem Smartphone gibt es oft einen sogenannten Serienbildmodus: auf dem iPhone hältst du den Finger dazu auf den Auslöser und streichst dann nach links. Eine kleine Zahl zeigt dir an, wie viele Fotos du gerade machst. Anschließend kannst du durch die ganze Serie durchblättern und die besten Bilder auswählen. Das ist mega für sich bewegende Motive!

Das Motiv ist viel zu weit weg / zu klein

Gerade bei Bildern mit dem Smartphone passiert es häufig: das eigentliche Motiv ist nur suuuuuperwinzig irgendwo jottwede im hinteren Bereich des Fotos zu erkennen.

Hier beispielsweise sollten ja eigentlich Pferd & Reiterin im Mittelpunkt stehen. De facto gehen sie aber völlig unter:

Anfängerfehler beim Fotografieren - zu weit weg
Ja, wo laufen sie denn?!

Was kannst du tun? Am besten näher rangehen! Das ist natürlich nicht immer möglich. Manchmal sind Absperrungen im Weg oder du würdest dich in Gefahr bringen. Safety first gilt natürlich auch beim Fotografieren. 😬

Die Alternative sind Teleobjektive – sie holen weit entfernte Objekte näher ran. Sogar einige moderne Smartphones bringen mittlerweile ein (kleines) eingebautes Teleobjektiv mit, beispielsweise mein iPhone 12 Pro.

Was du nicht tun solltest: auf dem Smartphone einfach so näher ranzoomen. Das ist nämlich kein echtes Teleobjektiv, sondern die Pixel werden einfach nur hochgerechnet. Dadurch verliert dein Bild massiv an Schärfe und wird pixelig.

Nach dem Fotografieren kannst du dein Foto aber zuschneiden. Heutzutage sind die Bilddateien meist so riesig, dass du sie für den „Hausgebrauch“ ruhig zuschneiden kannst. Für Instagram, WhatsApp & Co. reicht das völlig, sogar für den Blog. Ich lade meine Blogfotos immer mit einer Größe von 1000 x 667px hoch – aus dem iPhone purzeln Bilder in 4032 x 3024px.

Menschen oder Tiere gucken belämmert

Es passiert einfach! :D Und es kann dir beim süßesten Hund der Welt ebenso passieren wie bei einem Supermodel: die Kamera fängt einen Augenblick ein, in dem der Gesichtsausdruck einfach völlig daneben ist. Wenn das deine einzige Aufnahme einer Situation ist, ist das natürlich mega ärgerlich.

Was du tun kannst: drücke immer mehrmals auf den Auslöser! Digitalfotos kosten nullkommanix und gelöscht hast du überflüssige Bilder nachher ruckzuck. Aber so steigen die Chancen enorm, dass du den richtigen Moment erwischst und dir ein tolles, authentisches Foto gelingt.

Vielen Menschen fällt es außerdem schwer, entspannt und natürlich zu gucken, wenn sie wissen dass sie fotografiert werden. Meine Mama ist da das beste Beispiel. :)
Was du tun kannst: versuch, unbemerkt und nebenbei Bilder zu machen.


Das waren die schlimmsten Anfängerfehler beim Fotografieren, die mir eingefallen sind (und die ich alle selber mal gemacht habe! :D ). Strugglest du noch mit anderen Schwierigkeiten? – Lass es mich in den Kommentaren wissen! :)

3 Kommentare zu „Die schlimmsten Anfängerfehler beim Fotografieren“

  1. Pingback: Monatsrückblick Februar 2023 | Changing MS

  2. Wer hat sie nicht gemacht, diese Anfängerfehler?

    Zum Glück gibt es im mit der digitalen Fotografie und Bildbearbeitung so unendlich viele Möglichkeiten Bilder zu begradigen, störende Elemente im Bild zu entfernen, ja sogar verwackelte Bilder zu retten.

    Viele Grüße,
    Stefan

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